Aus einer mehrjährigen Initiative zur Förderung des ökologisch orientierten Kräuteranbaus entstand das Netzwerk Kräuter BW – Verein zur Förderung des Heil-, Kosmetik- und
Gewürzpflanzenanbaus. Nach einem intensiven Erfahrungsaustausch und Beratung zwischen Fachleuten aus Anbau- und Verarbeitungsbetrieben, der Universität Hohenheim und dem Ministerium für ländlichen
Raum Baden-Württemberg (MLR) konnte durch die Vereinsgründung im April 2010 eine geeignete Form für eine vertrauensvolle und zielorientierte Kooperationsplattform gefunden werden. Zur
Auftaktveranstaltung am 09.07.2010 bei der Firma Wala in Bad Boll kamen 35 Fachleute und besprachen im Beisein der damaligen Staatssekretärin des Landwirtschaftsministeriums BW Friedlinde Gurr-Hirsch
die künftigen Arbeitsbereiche im Netzwerk.
Die heutige Zeit ist durch eine wachsende Nachfrage nach Naturprodukten aus ökologischer Erzeugung für Gesundheitsvorsorge, Therapie, Körperpflege und Ernährung gekennzeichnet. Der
Rohstoffbedarf steigt zunehmend; gleichzeitig steigt aber auch der Anspruch an die Qualität von Rohwaren und an die Transparenz des Erzeugungsprozesses. In Baden-Württemberg sind Unternehmen, die
pflanzliche Rohstoffe zu Pflege- und Arzneimitteln verarbeiten, zahlreich vertreten. Für den Anbau von Heil-, Kosmetik- und Gewürzpflanzen dagegen gibt es noch erhebliches Entwicklungspotential,
nicht zuletzt weil sehr viele pflanzliche Rohstoffe aus dem Ausland importiert werden.
Erstes Ziel des Vereins ist die Förderung einer ökologisch orientierten Erzeugung und Verbesserung der Qualität von Heil-, Kosmetik- und Gewürzpflanzen aus regionalem Anbau sowie die Durchführung
und Initiierung von Forschungsprojekten zur Weiterentwicklung. Das Potential an Wildpflanzen, die Sortenvielfalt und die Anbauflächen werden durch die Aktivitäten des Netzwerks und ihrer Partner
nachhaltig gesichert, ausgebaut und durch Züchtung verbessert. Übergeordnetes Ziel ist damit der Erhalt und die Förderung der biologischen Vielfalt in der Natur und Agrarökosystemen.